Der bekannte Prediger Fethullah Gülen ist verstorben, und sein Tod wirft ein Schlaglicht auf eine kontroverse Ära in der Türkei. Gülen, der beschuldigt wurde, den Putschversuch von 2016 orchestriert zu haben, hinterlässt ein Erbe voller Spannungen und politischer Intrigen. Sein Leben war geprägt von dem Versuch, der heiligen Religion des Islams und der Menschheit zu dienen, aber seine Beziehung zu Präsident Erdoğan nahm eine tragische Wendung.
Früher waren Gülen und Erdoğan Verbündete, die sich gemeinsam für politische Ziele einsetzten. Doch der einstige Machtkampf zwischen den beiden führte zu einem tiefen Bruch, der bis heute nachhallt. Gülen wurde vom türkischen Staatsfernsehen als ‚Verräter, Republikfeind und Feind der Religion‘ diffamiert, während die Gülen-Bewegung als Bedrohung für die nationale Sicherheit betrachtet wird.
Der Tod von Fethullah Gülen könnte die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei entlasten, aber Ankara zeigt wenig Bereitschaft, das Kapitel der Gülen-Bewegung zu schließen. Es ist fraglich, ob die Bewegung ohne ihren Gründer reorganisiert werden kann, und die Türkei steht vor der Herausforderung, religiöse Bewegungen demokratisch zu regulieren.